Für Juden wie für Moslems ist Schweinefleisch tabu, und im Christentum galt noch bis ins 16. Jahrhundert ein päpstliches Verbot für den Verzehr von Pferdefleisch. Wie diese Gebote einst entstanden sind, welche Bedeutung ihnen zugrunde liegt und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert haben, das erläutern drei Expertinnen am 2. Mai im TECHNOSEUM. Der Vortrag über Essen und Trinken in Judentum, Christentum und Islam wird ergänzt durch kulinarische Beispiele, von denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst kosten dürfen. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung „Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der Ernährung“, die bis zum 10. Juni im TECHNOSEUM zu sehen ist. Beginn ist um 18.00 Uhr, die Teilnahme am Vortrag ist kostenlos. Für die Verköstigung sind 5,00 Euro zu entrichten.
Vom Abendmahl über das Pessachfest bis hin zum Ramadan spielen Essen, Trinken und Fasten in religiösen Ritualen und Feiern eine zentrale Rolle. Spezielle Vorschriften zur Zubereitung wie zum Verzehr der Speisen, die viele Religionen vorschreiben, sind teilweise das Ergebnis gesundheitlicher und hygienischer Aspekte und streben stets danach, Alltag und Religion einander anzunähern: Alltägliche Handlungen wie etwa das Kochen werden auf diese Weise zu einem bewussten, religiös motivierten Akt und zu einem Dienst am Göttlichen gleichermaßen. Dr. Esther Graf von der Agentur für jüdische Kulturvermittlung, Maria Brekle vom ökumenischen Bildungszentrum sanctclara und Integrationskursleiterin Ayfer Yalcin geben an diesem Abend darüber Auskunft, warum Juden getrenntes Geschirr für milchige und fleischige Gerichte besitzen, weshalb Muslime keinen Alkohol trinken und warum unter Christen freitags Fisch auf den Teller kommt und an Weihnachten eine Gans verspeist wird – und nicht zuletzt, wie streng diese Gebote einzuhalten sind.
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