©Hans-Jörg Walter

„Der Mensch ist, was er isst“, so ein Ausspruch des Philosophen Ludwig Feuerbach. Am 9. Mai betrachtet Prof. Dr. Britta Wagner aus Fürth die Essgewohnheiten der Deutschen aus soziologischer Perspektive. Nahrung soll nicht nur satt machen, sie wird zunehmend als Teil eines persönlichen Gesundheitsprogramms und sogar einer politischen Stellungnahme verstanden, wie die Wissenschaftlerin aufzeigt. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur großen Landesausstellung „Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der Ernährung“, die noch bis zum 10. Juni 2012 im TECHNOSEUM zu sehen ist. Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.

Immer mehr Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie zuvor verarbeitet wurden. Der bewusste Umgang mit der eigenen Ernährungsweise führt einige Verbraucher etwa zum Naturkost- und Bioladen um die Ecke, andere boykottieren beispielsweise grundsätzlich bestimmte Konzerne oder Lebensmittelketten und setzen so ihr Statement. Die Entscheidung, Vegetarier, Veganer oder sogar  Frutarier zu werden, treffen viele Menschen aber nicht nur aus Gründen, die ihrer eigenen Gesundheit zu Gute kommen sollen, sondern auch aus der moralischen Verpflichtung heraus, nachhaltig zu handeln. Um gegen die moderne Wegwerfgesellschaft zu demonstrieren, gehen einige Menschen „containern“, indem sie weggeworfene Lebensmittel aus Abfallcontainern der Discounter und Handelsketten entnehmen. Längst sind Vertreter bestimmter Ernährungsideologien wie der LOHAS nicht nur alternativen Milieus zuzuordnen, sondern in allen Gesellschaftsschichten angekommen. Wie sehr Essen unsere Identität verrät, zeigt Prof. Dr. Britta Wagner in einem historischen Abriss mit vielen aktuellen Bezügen auf.

Weitere Informationen unter www.technoseum.de