Aroma | würzig, warm |
Würzt perfekt | Fisch, Fleisch, Gemüse, Kartoffeln, Dips |
Typisch für | französische Küche |
Beschaffenheit | grob |
VERWENDUNG UND AROMA
Deine hausgemachte Kräuterbutter ist im Nu gezaubert – auch, wenn gerade Winter ist und du schon wieder vergessen hast, deinen sehr traurig aussehenden Basilikum auf deiner Fensterbank zu gießen. Sie ist also auch gerade dann gut, wenn du wenig Zeit zum Kochen und keine Lust auf Multitasking hast oder auch einfach, wenn du dich lieber den anspruchsvolleren Teilen deines Menüs widmest und dich darauf verlassen möchtest, dass die Kräuterbutter einfach richtig gut wird.
Dazu ein, zwei Teelöffel der Gewürzmischung (ganz nach deinem Geschmack) mit zimmerwarmer Butter vermengen. Am besten verwendest du an dieser Stelle ungesalzene Süßrahmbutter, mehr braucht es nicht.
Schnapp dir zum Vermischen eine Gabel – und ran an die Butter! Die fertige Mischung stellst du dann am besten nochmal kurz zurück in den Kühlschrank, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
Gerade für Fleischliebhaber, die zu ihrem krossen Rumpsteak nicht zu viel Drumherum wollen, ist Kräuterbutter perfekt. Das gilt für Fleisch aller Art, zum Beispiel auch für Wild oder saftige Grillspieße. Allerdings heißt das nicht, dass Vegetarier hier beim nächsten Barbecue leer ausgehen – im Gegenteil! Du kannst deine Kräuterbutter auch an gegrillten Mais, an kunterbunte Gemüsespieße und an Kartoffeln frisch aus dem Lagerfeuer packen. Außerdem eignet sie sich gerade bei solchen Festen prima als Mitbringsel.
Neben Fleisch wird Kräuterbutter häufig mit Fisch kombiniert, du kannst es aber auch mal mit Meeresfrüchten versuchen. Und wenn du Fan der französischen Küche bist, dann auch mit Schnecken oder Froschschenkeln. Gerade hierfür haben die Franzosen eine ganz eigene Art von Kräuterbutter entwickelt – dazu aber später mehr. Natürlich kannst du deine Kräuterbutter auch benutzen, um Saucen und Suppen abzurunden, um Gemüse anzubraten oder deine knusprigen Ofenkartoffeln zu verfeinern. Aber auch an Pasta, knusprigen Gratins oder einer Pilzpfanne macht sich ein Klacks der Kräuterbutter oder ein Löffel der Gewürzmischung ebenfalls sehr gut.
Hast du mal gar keine Lust zu kochen, so ist auf das gute alte Butterbrot Verlass. Die Kräuterbutter enthält neben einer Vielzahl verschiedener Kräuter, darunter Petersilie, Estragon und Majoran, auch Meersalz, Knoblauch, Zwiebel, vier verschiedene Arten Pfeffer und sogar Kornblumen. Sie ist die perfekte Kombination für ein rundes Geschmackserlebnis. Unser Tipp für das Butterbrot 2.0: für Faltenbrot mit Kräuterbutter. Das mediterrane Zupfbrot eignet sich hervorragend zum Snacken zwischendurch oder als Beilage für die nächste Dinnerparty und ist quasi das Butterbrot deiner Science-Fiction-Träume.
Die Gewürzmischung selbst musst du auch nicht zwingend immer erst mit Butter vermengen. Du kannst zum Beispiel auch ruhig eine großzügige Prise unter dein Salatdressing mischen. Hast du es schon einmal mit einem Kräuterdip versucht, zum Beispiel mit Quark und frischen Radieschen?
Wenn du deine Kräuterbutter gerne einmal variieren möchtest, kannst du sie jederzeit mit neuen Zutaten kombinieren. Zum Beispiel als pikante Version, mit klein geschnittenen Chilischoten, edelsüßer Paprika und einem Schuss Zitronensaft. Serviert zu einem Wildgericht, verleihen ihr Ahornsirup und getrocknete Cranberrys eine fruchtige Note. Auch eine nussige Variante ist möglich, indem du fein gemahlene Walnüsse unterrührst. In dieser Ausführung passt sie besonders gut zu einer Käseplatte und frisch gebackenem, warmen Brot. Mach die Küche zu deinem Labor!
WIE LANGE IST MEINE FRISCH ANGERÜHRTE KRÄUTERBUTTER HALTBAR?
Die Kräuterbutter hält sich einige Tage im Kühlschrank. Wie bei normaler Butter auch, achtest du vor dem Verzehr am besten auf Farbe und Geruch. Gerade wenn du versehentlich viel zu viel Kräuterbutter vorbereitet hast oder dich auf einen Spontantrip in die Pampa begibst, lohnt es sich, das Ganze in kleinen Stücken einzufrieren. Das ist nämlich kein Problem. Tipp: Wenn du die Kräuterbutter vor dem Einfrieren in eine gängige Eiswürfelform streichst, hast du sie sofort in praktischer Größe portioniert. So kannst du sie immer nach Bedarf aus dem Gefrierschrank nehmen, einen Butter-Würfel vorsichtig aus der Eiswürfelform lösen, in die Pfanne schmeißen und mit dem Braten loslegen.
HERKUNFT UND GESCHICHTE
Kräuterbutter kommt ursprünglich aus unserem Nachbarland Frankreich. Die Franzosen sind richtige Profis, was die kleine Köstlichkeit angeht und unterscheiden deswegen sogar drei verschiedene Arten von Kräuterbutter. Die klassische Variante nennt sich „beurre ravigote“, das lässt sich ungefähr als „aufgemöbelte Butter“ übersetzen und fasst das Grundprinzip eigentlich schon ganz gut zusammen. „Beurre ravigote“ ist eine Mischung aus Butter und vielen, frischen Kräutern. Dazu gehören beispielsweise Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Estragon, Thymian, Brunnenkresse und Bibernelle. Traditionell wird dann noch eine sehr fein gehackte Schalotte untergehoben, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und schlussendlich die Masse durch ein Sieb gestrichen. Unsere hauseigene Kräuterbutter kommt dieser Variante am nächsten. Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Estragon, Majoran, Dill und Bohnenkraut bilden eine Basis aus einem Potpourri an Kräutern. Dazu kommen Zwiebel, Knoblauch und Kornblumen und für die richtige Würze sorgen Meersalz und grüner, rosa, schwarzer und weißer Pfeffer. So macht die Kräuterbutter auch optisch richtig was her. Eine bunte Mischung also, die sich das traditionelle Rezept schnappt und nochmal gehörig aufmöbelt.
Eine etwas simplere Version des oben genannten Rezeptes ist die „beurre maître d’hôtel“, eine Mischung aus Butter, feingehackter Petersilie, Salz, Pfeffer und Zitronensaft.
Die Dritte im Bunde ist die Schneckenbutter, übersetzt aus dem Französischen „beurre d’escargot“. Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese Butter eine essentielle Zutat für den Klassiker „Weinbergschnecken nach burgunder Art“. Weil diese Variante nicht durch ein Sieb gestrichen wird, ist sie von der Textur her gröber und enthält außerdem mehr Knoblauch und Schalotten.
Zu dem französischen Trio gesellt sich die Café de Paris Mischung, die Krönung des Ganzen. Mit Café de Paris bezeichnet man sowohl die Buttermischung als auch die warme Sauce, in der besagte Mischung enthalten ist. Die Sauce ist in den 1930er Jahren durch das Genfer Restaurant „Café de Paris” berühmt geworden – und hat so auch ihren Namen erlangt. Die Spezialität des Hauses (und das einzige warme Gericht der Karte) ist ein Entrecôte mit Buttersauce, grünem Salat und Pommes Allumettes. Im Vergleich zur klassischen Kräuterbutter ist die Zutatenliste deutlich komplexer; häufig erwähnt werden Senf, Kapern, Schalotten, Tomatenpüree und, und, und… Das genaue Rezept für die sagenumwobene Sauce blieb aber bisher geheim. Für den direkten Vergleich empfehlen wir unsere hauseigene Café de Paris Gewürzmischung N°705.
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