Getreideernte 2011: Deutliche Mengeneinbußen, schwankende Qualitäten und weiter hohe Preise

Quelle: „obs/VDM Verband Deutscher Mühlen“

Berlin (ots) – Aus der diesjährigen Ernte wird den deutschen Mühlen nochmals weniger Brotgetreide zur Verfügung stehen. Die Qualitäten streuen stark, so dass die Mühlen großen Aufwand betreiben müssen, um geeignete Partien herauszufiltern. Die Getreidepreise bleiben hoch – auch angesichts zunehmender Flächenkonkurrenz durch Energiepflanzen. Diese Prognosen gab der Verband Deutscher Mühlen e. V. (VDM) auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin. Ein scharfer Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel und im Backgewerbe erschwert auskömmliche Preise für Mahlerzeugnisse. „Mehl ist viel mehr wert, als es derzeit kostet“, sagte der VDM-Vorsitzende Hans-Christoph Erling.

Nach einem langen Winter, einem zu trockenen Frühjahr und sehr wechselhaftem Wetter in der Ernte erwartet der VDM einen Rückgang der Getreideernte um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 41 Mio. Tonnen (2010: 44,0 Mio.). Davon werden voraussichtlich auf Weizen 22,5 Mio. Tonnen (23,8 Mio.) und auf Roggen höchstens 2,5 Mio. Tonnen (2,9 Mio.) entfallen. Die Mühlen sind konfrontiert mit starken regionalen Qualitätsschwankungen, enttäuschenden Proteingehalten und sinkenden Fallzahlen. Sie werden dennoch alles daran setzen, wie gewohnt Mehle und Schrote mit besten Backeigenschaften zu liefern, sagte Erling. Nach Preishöchstständen im Wirtschaftsjahr 2010/11 erwartet der Mühlenverband eine Seitwärtsbewegung der Getreidepreise auf hohem Niveau. Allerdings finden sich die hohen Rohstoffkosten nur unzureichend in den Mehlpreisen wieder (siehe Grafik).

Im Wirtschaftsjahr 2010/11 haben die 580 Mühlen in Deutschland 7,98 Mio. Tonnen Getreide vermahlen, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (7,90 Mio. Tonnen). Daraus haben sie 6,44 Mio. Tonnen Mahlerzeugnisse hergestellt, 5,68 Mio. Tonnen Weizen- und 758.000 Tonnen Roggenmehl. Mit 562.000 Tonnen wurden zehn Prozent der Weizenmehle im Ausland abgesetzt, ein Beweis für die Wertschätzung deutscher Mahlerzeugnisse.

Rund 6.000 Beschäftigte erwirtschaften in den Mühlen einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro. Die Mühlen erweisen sich als verantwortungsvolle Arbeitgeber: „Wir haben in der Krise keine Arbeitsplätze abgebaut“, bilanzierte Erling. Handwerkliche und industrielle Mühlenbetriebe engagieren sich mit einer vorbildlichen Ausbildungsquote von fast 10 Prozent.

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