Ohne Mehl ist nichts gebacken:

©VDM

Mit mehr als 420.000 Besuchern – d.h. täglich 42.000 (!)war die Internationale Grüne Woche auch in diesem Jahr wieder ein Riesenerfolg. Die Ausstellung in den Berliner Messehallen unter dem Funkturm ist Verbrauchermesse, internationales Agrarforum und zugleich großes Klassenzimmer: So wurden rund 100.000 Fachbesucher registriert, und 22.000 Schüler aus Berlin, Brandenburg und anderen Bundesländern haben ihren Unterricht für einen Tag auf die Grüne Woche verlegt.
Die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau findet jedes Jahr Ende Januar in Berlin statt. Mit dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) und dem Berliner Agrarministergipfel sowie einer Vielzahl von Veranstaltungen ist die Internationale Grüne Woche zugleich „das“ Treffen des internationalen Agribusiness, quasi als „Davos der Agrarpolitik“.

Aha-Erlebnis „Mehlvielfalt“

Der Verband Deutscher Mühlen hat sich 2012 im zweiten Jahr in Folge mit einem eigenen Stand auf dem „ErlebnisBauernhof“ engagiert. Diese Sonderschau wird von der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) organisiert und bietet eine Plattform für Unternehmen, Organisationen und Verbände aus der gesamten Land- und Ernährungswirtschaft. Wie die FNL berichtet, sind in diesem Jahr rund 300.000 Besucher auf den ErlebnisBauernhof gekommen.

Bild: ©pressebild24.de

„Ohne Mehl ist nichts gebacken“ lautete das Motto, unter dem am VDM-Stand Informationen zu Vielfalt, Typen und regionaler Herkunft der Mehle sowie zur Branche und zur Ausbildung in der Müllerei präsentiert wurden – mit einer zentralen Botschaft: Es gibt nicht nur „das eine“ Mehl, sondern eine große Vielfalt von Mahlerzeugnissen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Die verschiedenen Qualitäten, Marken und Typen wurden eindrucksvoll im großen Mehlregal des VDM gezeigt – gefüllt mit 136 Kleinpackungen von Mehlen und Schroten sowie vielen weiteren Mahlerzeugnissen und Spezialprodukten aus allen deutschen Regionen.

Für diese große und bunte Präsentation in Sachen Mehlvielfalt hatten die VDM-Mitgliedsunternehmen gesorgt, die dafür eine breite Palette von Warenmustern zur Verfügung stellten.

So war das Mehlregal ein echter „Blickfang“ für die Besucher des ErlebnisBauernhofs und Anknüpfungspunkt für Fragen und Gespräche rund ums Mehl. Praktisch jeder Besucher konnte ein Produkt aus „seiner“ Region, von „seiner“ Mühle oder von „seiner“ Lieblingsmarke finden. Der Inhalt der ausgestellten Kleinpackungen repräsentierte mit 136 Kilogramm exakt den Jahresverbrauch an Mahlerzeugnissen eines durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalts in Deutschland: Ein echtes „Aha-Erlebnis“ für die großen und kleinen Besucher des Messestands.

Plattform für fachlichen Gedankenaustausch

Bild: CDU-Bundesgeschäftsstelle

Ein „Hingucker“ war das Regal der deutschen Mehlvielfalt aber nicht nur für Verbraucher und Schüler. Die Grüne Woche und insbesondere der ErlebnisBauernhof sind traditionell gleichermaßen ein Magnet für Politiker, die sich in Bund und Ländern mit Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz beschäftigen. Das Mehlregal konnte auch diesem Fachpublikum eindrucksvoll die Vielfalt und Bedeutung von Mahlerzeugnissen vor Augen führen.
Gleich zum Auftakt am Freitagmorgen war der Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter Führung seines Vorsitzenden Hans-Michael Goldmann zu Gast auf dem Mühlenstand. Auch wenn meist die Zeit knapp war im eng getakteten Fahrplan der prominenten Messebesucher, so lassen sich jedoch einige wichtige Themen benennen, die angesprochen wurden und teilweise in längeren Einzelgesprächen noch vertieft werden konnten: Vielfalt und Regionalität, Qualität und Wertschöpfung oder Gentechnik und Nulltoleranz.

Im Laufe der zehn Messetage hat eine Vielzahl von Vertretern aus Politik, Verwaltung und anderen Institutionen am Mühlenstand Station gemacht: Abgeordnete aus Bundestag und Länderparlamenten, Bundes- und Landesminister sowie weitere wichtige Entscheidungsträger. Diesen konnte beim Besuch am „Regal der Mehlvielfalt“ wirkungsvoll und anschaulich gezeigt werden, dass die Mühlenwirtschaft mit ihren Produkten unverzichtbar ist. Zudem machten die VDM-Mitarbeiter in den Gesprächen am Stand auf dem ErlebnisBauernhof deutlich, dass die Mühlenbranche bei den Themen Qualität und Sicherheit eng mit den Partnern in der Lebensmittelkette zusammenarbeitet, die ebenfalls auf dem ErlebnisBauernhof präsent waren, wie z.B. in direkter Nachbarschaft der Landfrauenverband, das Bäckerhandwerk oder McDonald’s.

Beispielhaft seien hier einige aus der langen Liste der „politischen Besucher“ namentlich genannt: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, die rheinland-pfälzische Agrarministerin Ulrike Höfken und ihre hessische Ministerkollegin Lucia Puttrich. Von Bündnis 90/Die Grünen kamen die Parlamentarische Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke und Harald Ebner (MdB und Mitglied des Ernährungsausschusses) zu Gesprächen an den VDM-Stand.

Ernst Burgbacher, Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWiT, und sein BMELV-Amtskollege Gerd Müller informierten sich ebenso in Sachen Müllerei wie die FDP-Bundestagsabgeordneten mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle und der agrarpolitischen Sprecherin Christel Happach-Kasan an der Spitze.

Auch internationale Perspektiven waren Gesprächsthemen am Stand, wie z. B. beim Besuch von Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, im Dialog mit Albert Deß (MdEP), Agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, oder beim Gedankenaustausch mit dem am weitesten angereisten Standbesucher, dem afghanische Landwirtschaftminister Muhammad Asif Rahimi, der überraschend positiv auf die weitere Entwicklung in seinem Land geblickt hat.

Tag der Ausbildung mit Ministerbesuch

Ein Höhepunkt in Sachen „politischer Prominenz“ war der Besuch von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer am „Tag der Ausbildung“. Der CSU-Politiker ist schließlich nicht nur studierter und promovierter Betriebswirt, sondern auch gelernter Müllermeister, was er am VDM-Stand eindrucksvoll unter Beweis stellte: Mit „6 Richtigen“ löste Ramsauer mühelos die knifflige Aufgabe zur Rohstoff- und Produktkunde, bei der es für Besucher des ErlebnisBauernhofs galt, im „Blindtest“ durch Ertasten verschiedene Getreide- und Mahlerzeugnisse zu identifizieren. Mit Azubi Heiner Retzlaff von den Nordland Mühlen in Jarmen sprach der Minister über das moderne Berufsbild des Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft.

Bild: ©Bayerischer Müllerbund

Bayerische Prominenz ganz anderer Art gab es zum traditionellen „Tag der Produkt-Königinnen“, an dem die Bayerische Mehlkönigin Stefanie Michalek am VDM-Stand Hof hielt. Am ersten Messesonntag repräsentierte die Müllerstochter aus der Würmmühle in Dachau zudem charmant die Müllerei in der Showküche des ErlebnisBauernhofs. Sachkundig informierte sie beim Kaiserschmarrn-Backen im Interview mit dem Moderator des Bühnenprogramms die Zuschauer über Brotgetreide, Mühlen und Mehl – und was man alles lecker damit backen und kochen kann.

 


Infotainment zu Mehl, Müllern und Mühlen

An allen Messetagen ging ein abwechslungsreiches Informations- und Unterhaltungsprogramm über die Bühne des ErlebnisBauernhofs. Dazu gehörten agrarpolitische Podiumsdiskussionen, Talkrunden und Interviews mit Experten aus den Partnerorganisationen, Auftritte von Musik- oder Tanzgruppen und die tägliche Showküche: Hier war der Verband Deutscher Mühlen noch weitere sieben Mal auf der Bühne zu Gast bei Showköchin Brigitte Steinwender: Mit kreativen Rezepten wurde so die Mehlvielfalt sowohl am Messestand, als auch „live“ auf der Bühne präsentiert. GMF-Ernährungswissenschaftler Heiko Zentgraf und Michael Borgstedt von der Milser-Mühle legten nicht nur beim Kochen und Backen selbst Hand an, sondern informierten das Publikum unter dem Motto „Gesundheit mit Geschmack“ über Wissenswertes zu Produktvielfalt, Nährwert und gesundheitlicher Bedeutung von Mahlerzeugnissen, sowie unter dem Motto „Hightech mit Tradition“ über die Mühlenbranche, moderne Produktionstechniken und das aktuelle verfahrenstechnologisch geprägte Berufsbild mit seinen Karrierechancen. Die in der Showküche zubereiteten Rezepte fanden als Probierhäppchen großen Anklang beim Publikum und gingen weg wie die sprichwörtlichen „warmen Semmeln“ – ebenso wie die Infoblätter mit den „Grüne-Woche-Rezepten“ zum Mitnehmen und Nachbacken daheim.

Bild: ©VDM

Auf dem ErlebnisBauernhof hatten Schulklassen nicht nur Gelegenheit, die „Getreidekette“ theoretisch als Unterrichtsthema im „Grünen Klassenzimmer“ zu behandeln, sondern sie konnten bei Hofrundgängen den Weg vom Getreideanbau über das Mahlen bis zum Backen vor Ort erkunden und live erleben. Für die Lehrerinnen und Lehrer stellte der VDM bei der Grünen Woche erstmals sein Unterrichtsmaterial für die Grundschule zur Ernährungsbildung entlang der Getreidekette vor:

Das neue „Brotgetreide-ABC“ bringt drei exemplarische Unterrichtsbausteine für den Sachunterricht in der Grundschule, was in der zielgruppenspezifischen Beratung von Lehrkräften am VDM-Stand großen Anklang fand.

In diesem neuen Unterrichtsmaterial ist ein eigenes Kapitel den Rezepten für die Klasse(n)bäckerei gewidmet: Zwei davon kamen auch beim praktischen Backen in der Showküche des ErlebnisBauernhofs auf die Bühne. Die positive Resonanz der Grüne-Woche-Besucher hat gezeigt, dass gebackene Gesundheit mit Geschmack gut ankommt – gleichermaßen bei Kindern wie Erwachsenen.

Mit den verschiedenen Bausteinen und Zielgruppen der Kommunikation ist es im Rahmen der Grünen Woche gelungen, wichtige Botschaften zu Mehl, Müllern und Mühlen an die vielen (Fach-)Besucher zu vermitteln. So konnte der VDM die Müllerei erfolgreich als unverzichtbare Schaltstelle zwischen Landwirtschaft auf der einen sowie Backgewerbe und Lebensmittelwirtschaft auf der anderen Seite einer breiten Öffentlichkeit präsentieren: mit ihren hochwertigen Produkten, qualifizierten Mitarbeitern und anspruchsvollen Produktionstechniken.

Text: VDM