Wie in den Mühlen der Stoff für unser täglich Brot gemahlen wird, darauf sind die Deutschen auf dem Weg vom Korn zum Brot offenbar besonders neugierig: 76 Prozent möchten nach den Ergebnissen einer repräsentativen Meinungsumfrage gern einmal den Müllern bei einem „Tag der offenen Tür“ über die Schulter schauen.

Mehl und Müller „live“ beim Deutschen Mühlentag
Am Pfingstmontag (28. Mai) ist bundesweit Gelegenheit, diesen Wissensdurst zu stillen: Zum Deutschen Mühlentag 2012 öffnen mehr als tausend Mühlen ihre Pforten für Besucher. Bei einem Ausflug kann man so „live“ am Ort des Geschehens mehr über Mehle und Müller erfahren. Teilnehmende Mühlen in ganz Deutschland sind im geografisch gegliederten Internet-Verzeichnis der veranstaltenden Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) zu finden: www.muehlen-dgm-ev.de

Die meisten dieser “offenen Mühlen” sind zwar historische Wind- und Wassermühlen, aber auch viele gewerbliche Mühlen beteiligen sich an der bundesweiten Veranstaltung. So können die Besucher Tradition und Moderne dieses Wirtschaftszweiges „vor Ort“ kennen lernen: Wie unsere Müller das Getreide prüfen, sorgfältig reinigen und maßgeschneiderte Mehle in großer Vielfalt für Bäcker und Haushalte herstellen.

Typisch für Deutschland: Regionale Mehlvielfalt
Aktuell rückt beim diesjährigen Mühlentag neben dem kulturgeschichtlich-historischen Aspekt der Müllerei auch das aktuelle Thema „Regionale Mehlvielfalt“ in den Blickpunkt. Mit 24 verschiedenen Standard-Mahlerzeugnissen und einer großen Vielzahl weiterer Getreideprodukte schaffen unsere Mühlen die Grundlage für Genuss und Gesundheit. Diese Vielfalt von Qualitäten, Marken und Typen präsentierte der Verband Deutscher Mühlen eindrucksvoll in seinem großen Mehlregal anlässlich der Grünen Woche 2012 – gefüllt mit 150 Kleinpackungen von Mehlen und Schroten sowie vielen weiteren Mahlerzeugnissen und Spezialprodukten aus allen deutschen Regionen.

Die regional breit aufgestellte Mühlenwirtschaft in Deutschland sichert die tagtägliche Versorgung auf kurzen Wegen: Nach einer aktuellen Statistik werden 82 Prozent der Mahlerzeugnisse regional vermarktet. Fast zwei Drittel aller Mühlenprodukte finden ihren Weg zum Kunden im lokalen Nahbereich, d.h. in der unmittelbaren Umgebung bzw. im eigenen Bundesland. 18 Prozent der Mehle und Schrote liefern die Mühlen an Bäckereien und Lebensmittelhandel in ihrer Region. Rund ein Sechstel der hergestellten Mahlerzeugnisse wird überregional verwendet, wobei es sich überwiegend um bundesweite Markenprodukte oder landsmannschaftliche Spezialitäten handelt. Mehl aus dem Ausland spielt dagegen mit einem Anteil von einem Prozent praktisch keine Rolle.

Mühlen und Müller online besuchen – nicht nur am Deutschen Mühlentag
Alle diejenigen, die am Mühlentag keine Gelegenheit haben, die Müller live vor Ort zu erleben, haben jetzt die Möglichkeit zu einem virtuellen Besuch im Internet. Auf der Verbraucher-Website des Verbandes Deutscher Mühlen gibt es unter www.mein-mehl.de einen Kurzfilm „Bestes aus deutschen Mühlen in 3:27 Minuten“, der den Weg vom Getreide zum Mehl zeigt: zum spannenden Kurzbesuch einer „Mühle von heute“. Mit dem Fachmann von der Müllerschule und einem Azubi führen kurze Ausflüge auch in die moderne Berufswelt, die heute mehr von Hightech als von Kulturromantik geprägt ist. Ergänzend gibt es zu diesem Thema auf der Website ein aktuelles Radiointerview als Podcast zum Reinhören oder Herunterladen.

Vom Feld auf den Teller: Mühlen und Mehl sind zentraler Teil der Ernährungskette
550 mittelständisch geprägte Mühlen in Deutschland stellen jährlich aus acht Millionen Tonnen Weizen und Roggen vielfältige Mahlerzeugnisse – Mehl, Schrot, Kleie, Vollkornprodukte – her. Die Mühlenbranche erwirtschaftet mit rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro. Der Verband Deutscher Mühlen (VDM) mit Sitz in Bonn vertritt als unabhängiger Wirtschaftsverband die Interessen der Getreidemühlen.