Nach den Rezepten für eure Lieblings-Weihnachtsplätzchen wollen wir jetzt ran an eure Rezepte für Faasendgebäck. Immerhin ist am 7. Februar ist schon „Fetter Donnerstag“…!
Im Saarland heißt das Schmalzgebackene Faasekiechelcha (Faasekichelcher).
Es gibt sogar ein Lied dazu, das die Kinder früher sangen:
„S´is Faasenacht, s´is Faasenacht,
die Kiechelcha werre gebackt.
Eraus demit, eraus demit,
mir stecke se in der Sack.“
Manchmal war auch diese Fortsetzung zu hören:
„Unn wenn die Alt kenn Kiechelcha backt,
dann bloose mir of die Faasenacht…“
● Welche(n) Namen hat das Faschingsgebäck bei euch?
● Backt ihr das Gebäck überhaupt noch selbst? Oder kauft ihr Berliner oder Quarkbällchen in der Bäckerei?
● Wie sieht euer Rezept dafür aus? Gibt es in eurer Familie / Verwandtschaft verschiedene Rezepte?
● Habt ihr vielleicht auch noch ganz alte Rezepte?
● Gibt es besondere Tpps und Tricks, die man bei der Zubereitung beachten sollte?
● Werden die Faasekiechelcha bei euch gefüllt? Welche Füllungen macht ihr?
● Werden die Kiechelcha bei euch mit Puderzucker bestreut, mit Zucker, mit Zucker und Zimt oder gar nicht?
● Was wird traditionell zu dem Gebäck serviert?
● Backt ihr die Sachen nur zur Faasenacht oder auch das Jahr über als Beilage zu Suppen etc.?
Ganz viele Fragen – wir freuen uns auf eure Antworten.
Alleh hopp…!
Ach, Fastenzeit… Sowas esse ich auch so gerne!!! :))
Bei uns werden sie Pfannkuchen genannt. 06425 im Herzen von Sachsen-Anhalt. Zum Fasching werden sie auch mit Senf-Füllung angeboten. Ist immer ein toller Spaß zu sehen wer ihn erwischt.
Senffüllung – schon bei dem Gedanken daran graust’s mir. Kann mir die verblüfften Gesichter der „Genarrten“ beim Reinbeißen vorstellen…
Bei uns heißen sie „Mäuschen“ und sind ungefüllt. Einfach gezupft und dann in Fett gebacken.
Rezept habe ich leider keines, weil Schwiegermama sie immer für uns backt 🙂
Aber hier ist eines und man sieht auch, wie sie aussehen:
http://andreag-sockenperlenundpapier.blogspot.de/2009/02/helau.html
Mäuschen – ein putziger Name! Woher der wohl kommen mag? Schön, eine Schwiegermama zu haben, die die Familie mit so feinen Sachen verwöhnt…
Also bei uns (54343) nennt man die Berliner
die gibt es bei uns sogar mit Nougat gefüllt sind aber sehr lecker wobei ich sagen muss
das ich viel lieber selbst gemacht Mäuschen mag 🙂
Ich hab die mit Baileys auch schon probiert sind echt sehr lecker 🙂
Hmmm, mit Nougat gefüllt… Das sind ja schon „Edel-Berliner“…
In München werden Faschingskrapfen (nichts anderes als Berliner) gegessen. Mittlerweile gibt es Füllungen angefangen von unterschiedlichen Marmeladen über Eierlikör, Baileys, Vanille- und Schokoladenpudding bis hin zu Marzipan- und Cappucinofüllungen.
Verziert werden sie mit Puderzucker oder den unterschiedlichsten Glasuren.
Wenn man seine Kollegen an Faschingsmontag ärgern möchte, gibt’s auch Konditoren, die die Krapfen mit Senf füllen. So kann ein einziger senfgefüllter Faschingskrapfen die Stimmung im Büro erheblich steigern 😉
Die besten Faasekichelcher gabs bei meiner Oma (so ist das eben mit Kindheitserinnerungen), ohne Füllung mit Puderzucker und noch warm 🙂
Selbst habe ich sie noch nie gebacken, aber Omas Rezept gefunden. Das stammt wahrscheinlich noch aus der Nachkriegszeit oder ist sogar noch älter.
Rezept:
1 kg Mehl
1/8 l bis 1/4 l Milch
40 g Hefe
150 g Butter
150 g Zucker
3 Eier
1 Prise Salz
Hefeteig herstellen. Nach dem Aufgehen ausrollen und 1-2 cm ausrollen und mit einem Glas ausstechen. Aufgehen lassen und in Fett schwimmend ausbacken.
Vielleicht wage ich mich dieses Jahr mal ans Backen der Faasekichelcher.
Vielen Dank @Monasophie. Das sind ja tolle Geschmacksrichtungen; die Baileys-Füllung würde ich gerne mal probieren… Das Reinbeißen in einen mit Senf gefüllten Faschingskrapfen stelle ich mir hingegen ganz schrecklich vor, wenn man auf den süßen Geschmack programmiert ist… Dankeschön auch für das Rezept von der Oma. So kenne ich die Faasekichelcher auch…
Engelmutter, Deine Rezepte hören sich super an.
und „die Alt“ ist ein schlimmer Name für „mei Mudda“
Da sieht man mal die sprachlichen Unterschiede. Also bei uns „gen“ = geben = werden 🙂 die Kiechelcher gebacken. Und bei uns heißt es auch nicht „die Alt“ sondern „mei Mudda“.
Für nicht Saarländer, die Autorin des Artikels Backschwester Anette wohnt nur 15 km entfernt von mir :-).
Danke auch an @Thomas für die Idee, die „Faasenachdskiechelcher“ mit verschiedenen Sorten Marmelade zu füllen – ein schöner Überraschungseffekt beim Reinbeißen.
Wow – das sind ja mal viele Varianten! Dankeschön 🙂
Krapfen, Förtchen (Pförtchen), Kugelpfannkuchen, Ballbäuschen, Liwanzen, Poffertjes … oder wie ihr sie auch immer nennen mögt:
entweder so:
400g Mehl
200 g gem Nüsse oder Mandel
1 Pä. Hefe
50 g Zucker
1 Tl Salz
300ml warme Milch
Hefeteig bereiten, zu 1cm dicke Kugeln formen und in der Friteuse bei 175°C backen bis sie goldgelb ausbacken in Zucker wenden
oder:
125 g Mehl, ½ Teelöffel Natron, 25 g Zucker, 75 g Margarine, 3 dl Buttermilch, 1 Ei, Zitrone, Kardamom oder Vanille nach Geschmack
Teig bereiten und abbacken.
Mehl, Natron und Zucker mit der Buttermilch zu einem Brei verrühren. Das Ei zusammen mit der geschmolzenen Margarine und Zitrone, Kardamom oder Vanille einrühren.
Bei gleichmäßiger Hitze etwa 5 bis 6 Minuten backen. Die Pfanne für die Kugelpfannkuchen erwärmen und Fett in die Vertiefungen geben (Öl ergibt weniger Fettdunst beim Backen). Sie können das Öl auch in den Teig geben. Dann die Vertiefungen dreiviertel mit Teig füllen. Die einzelnen Kugeln erst wenden, wenn sich auf der Unterseite eine Kruste gebildet hat. Danach während des Backvorganges die einzelnen Kugelpfannkuchen häufig wenden, bis diese rundherum goldbraun gebacken sind.
(Eine Stricknadel eignet sich besonders gut zum Wenden der Kugeln)
Pförtchen Rezept
1 Tasse Buttermilch, 1 Tasse Mehl, 1 Ei, Zucker und Salz nach eigenem Ermessen, 1/3 Glas Backpulver und Schmalz
Die Zutaten außer dem Schmalz gut verrühren.
In die Mulden der heißen Pförtchenpfanne ein wenig Schmalz geben und den Teig hineinfüllen.
Die Pförtchen goldbraun ausbacken, wenden und die andere Seite goldbraun backen.
Serviert werden die Pförtchen mit Puderzucker oder gewöhnlichem Zucker. Sie können auch mit Marmelade verfeinert werden.
Rezept für Quark Pförtchen
4 Eier, 100 Gramm brauner Zucker, 250 Gramm Sahnequark, 250 Gramm Mehl, 1/2 Paket Backpulver und Orangenzucker
Zuerst Eier und Zucker schaumig rühren, dann Quark, Mehl und Backpulver unterheben. Den Teig mit Orangenzucker (alternativ mit Zitronenzucker) abschmecken.
Die Pförtchen wie bereits beschrieben ausbacken und warm mit Zucker bestäubt und / oder Konfitüre servieren.
Holsteiner Pförtchen
500 Gramm Mehl, 1 Würfel Hefe, 125 ml Milch, 100 Gramm Zucker, abgeriebene Zitronenschale, 1/2 Teelöffel Kardamom, 75 Gramm Margarine, 2 Eier, Butterschmalz, Zucker
Als Füllung 1 mürber Apfel oder 50 Gramm gehackte Mandeln oder 125 Gramm Rosinen
Aus Hefe, Margarine, Mehl, Eiern und Gewürzen den Hefeteig zubereiten.
Unter diesen die Füllung unterrühren.
IN die Vertiefungen der erhitzten Pförtchenpfanne Butterschmalz geben und die Pförtchen goldbraun backen.
Die fertigen Pförtchen in Zucker wenden und warm servieren.
Am Weiberfastenacht, Rosenmontag und Veilchendienstag gibt es das bei und ab 15.00 Uhr, am liebsten noch warm
bei uns heisen diese faasenachdskiechelcher. Ich kauf Sie in der Bäckerei, nehme allerdings lieber die von meiner Mutter. (vielleicht bekomme ich das Rezept noch)
meine Mutter füllt diese mit verschiedenen selbstgemachten Marmeladen, sodass jedes anders schmeckt. Sie bestreut diese mit Puderzucker und werden zu Kaffee gegessen.