Hinter den Bergen bei den sieben Zwergen, naja fast. Also im saarländischen Hochwald, gibt es in einem kleinen beschaulichen Örtchen namens Sitzerath ein Restaurant, das seinesgleichen sucht. Der traditionsreiche Landgasthof Paulus wird heute von Thomas A. Nickels & Sigrune Essenpreis betrieben. Sie ist die geniale Köchin und er der Weinkenner von Welt und unterhaltsamer und charmanter Gastgeber. Ich hab euch in diesem Blogpost schon mal von den beiden erzählt und auch ein Rezept veröffentlicht.
Immer wieder zieht es unsere Familie in dieses Restaurant. Wegen der Speisekarte, die so ausgefallen und dennoch so bodenständig ist, weil das Essen noch besser schmeckt, als die Karte sich liest und weil einfach die beiden Inhaber und ihr Team so unglaublich nett sind. Die Zutaten kommen zum größten Teil aus dem direkten Umfeld, einige aus dem eigenen Garten oder werden in der Natur frisch gepflückt, wie die Zutaten für den bunten Frühlingssalat.
Übrigens Weinliebhaber kommen hier ganz sicher voll auf ihre Kosten. Dafür sorgen der Patron und seine „begehbare Weinkarte“.
Und auch wenn ich mir vorher immer schwöre, mal eine andere Vorspeise als Parmesan Crème brulée zu essen und einen anderen Nachtisch als Lorbeer-Crème-caramel mit Fichtenspitzensirup, die beiden Gerichte sind so lecker, dass ich sie auch dann bestelle, wenn die saisonale Karte sie gar nicht aufführt.
Und weil die Crème-caramel so wunderbar lecker schmeckt und eine Zutat Fichtenspitzensirup ist, habe ich mich letztes Jahr daran gemacht und selbst welchen angesetzt. Im Netz findet ihr verschiedene Versionen. Ich mache ihn so ähnlich wie ihn auch Frau Essenpreis ihn ansetzt.
Wenn ihr auch bald in den Genuß kommen wollt. Jetzt ist genau die Zeit um die Fichtenspitzen zu ernten. Wenn die Spitzen sich von hellgrün zu dunkelgrün verfärbt haben müsst ihr wieder bis nächstes Jahr warten.
Zutaten
- 250 - 300 g Fichten- oder Tannenspitzen
- 500 - 600 g Rohrzucker
- 1 großes Einmachglas
- gaaaaaanz viel Zeit
Anleitung
- Von Fichtenzweigen* die frischen - hellgrünen Spitzen ernten. Bitte nicht nur von einem Baum bzw. einem Ast alle Spitzen abnehmen. Und lieber von den Seiten als vom Haupttrieb.
- Wascht die Fichtenspitzen und tupft sie mit Küchenkrepp gut trocken.
- Schichtet eine Lage Fichtenspitzen in ein großes Einmachglas und dann gebt eine doppelt so hohe Lage Rohrzucker darauf. Das wiederholt ihr so lange, bis die Fichtennadeln alle im Glas sind.
- Die letzte Schicht muss eine Zuckerschicht sein.
- Nun stellt ihr das Glas an ein Fenster und vergesst es für die nächsten Wochen.
- Nach 6 - 8 Wochen hat sich aus Fichtenspitzen und Zucker ein Sirup gebildet.
- Sterilisiert kleine Flaschen in dem ihr sie 10 Minuten in Wasser abkocht
- Gießt den Sirup durch ein Mulltuch in die Flaschen.
Et voilà, fertig ist euer Fichtenspitzensirup.
Bitte beachtet:
- Am Besten ist es natürlich, ihr erntet im eigenen Garten. Sollte das nicht möglich sein, erkundigt euch bitte ob die Bäume, von denen ihr ernten wollt, behandelt wurden.
- Sollte ihr auf öffentlichem Gelände ernten wollen, also in Parks oder Wäldern, erkundigt euch bitte ob das auch erlaubt ist.
- *Mit Tannenspitzen kann man auf die gleiche Art einen Sirup zubereiten, aber Tannenspitzen im Wald zu pflücken ist vielerorts verboten.
- Bitte stellt sicher, dass der Baum auch tatsächlich eine Fichte oder Tanne ist. Eiben sehen ähnlich aus, sind aber giftig.
- Wie ihr Fichte und Tanne unterscheidet? Die Fichte sticht, die Tanne nicht. 🙂
Wie gefällt euch dieses Rezept? Und würde euch das Rezept zur Lorbeer-Crème-caramel auch interessieren? Dann hinterlasst doch bitt einen Kommentar. Vielleicht verrät mir Frau Essenspreis ja ihr Rezept….
Viele weitere interessante Tipps und Infos zu Produkten aus Fichtenspitzen findet ihr hier: klick
Hinterlassen Sie einen Kommentar