Im Frühjahr hatte ich euch schon von den Kuchen und Süßigkeiten berichtet, die wir in Japan entdeckt haben. Und dann gibt es ja auch noch die Grundzutaten, für die sich die Backschwestern ebenfalls interessieren: Mehl, Getreideflocken, Backmischungen…

Bei den Mehlen im Supermarkt findet man Weizenmehle, die meist unserer Type 405 entsprechen. Außerdem gibt es die typischen Reismehle wie Jōshinko, das aus Rundkornreis und in drei verschiedenen Feinheitsgraden hergestellt wird, Shiratamako, ein Mehl aus Klebreis, und Kinako, ein Mehl aus gerösteten grünen oder schwarzen Sojabohnen.

Getreideflocken und Oat Meals werden in den Regalen der Supermärkte und Naturkostläden angeboten. In unserem Hostel in Kyoto trafen wir einen jungen Schweden, der seinem gewohnten Frühstück auch in der Ferne treu blieb. Während andere Backpacker sich einen Instant-Nudelsnack mit heißem Wasser zubereiteten, hatte er morgens eine Tasse mit Haferflocken, einen Becher mit Naturjoghurt und eine Banane vor sich.

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Die Suche nach Backmischungen für Kuchen und Brot war nicht besonders ergiebig.

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Dazwischen stand Sprühsahne von einer Firma, die ihren Sitz ganz in der Nähe unseres Heimatortes hat 🙂

Wieder zu Hause haben wir bei Wikipedia diesen Eintrag zu Backmischungen in Japan gelesen:  

„Als in den frühen 1960ern der Markt für Backmischungen in den USA zu stagnieren begann, plante General Mills die Expansion nach Japan. Japanische Konsumenten kauften Backwaren fast ausschließlich außer Haus, westliche Waren waren populär. Einziges Hindernis für die Verbreitung von Backmischungen schien das Fehlen eines Backofens in der typischen japanischen Küche zu sein. Daher entwickelte General Mills eine spezielle Backmischung für die Zubereitung im Reiskocher, die unter dem Kunstnamen Cakeron vertrieben wurde, einem Schein-Anglizismus. Nach anfänglichen Vertriebserfolgen brach der Umsatz mangels Wiederholungskäufern ein. In Kundenbefragungen stellte sich heraus, dass übriggebliebener gekochter Reis im Reiskocher aufbewahrt wurde, der dadurch selten für das Backen frei war. Auch hinterließ die Backmischung einen Nachgeschmack im Reiskocher, so dass die nächste Portion weißer Reis zum Beispiel nach Vanille schmeckte. Im Zusammenspiel mit der kulturellen Symbolik des unberührten, weißen Reises, die durch fremden Einfluss bedroht schien, war so ein Misserfolg unausweichlich. General Mills stellte die japanische Produktlinie für Backmischungen ein. Bis in die 1990er haben sich Backmischungen in Japan nicht durchgesetzt“ (Quelle: Wikipedia).

Spannend, oder…!?

Backschwester Anette