Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie die großen Lebensmittelkonzerne ihre Produkte kreieren, dann solltet ihr euch die Zeit nehmen und diesen Beitrag anschauen.
Danach wisst ihr nicht nur wie Pizza, Hamburger und Pommes entstanden sind und warum Fischstäbchen rechteckig sind, sondern auch, dass Produkte heute bei den Großkonzernen im ersten Schritt nicht mehr von Köchen und Konditoren ausgetüftelt werden, sondern erst mal am Computer gestylt werden.
Der Film zeigt eindrücklich, wie wir wirklich alle Sinne einsetzen, um Nahrungsmittel zu goutieren. Folgerichtig werden daher auch alle 5 Sinne in die Komposition neuer Lebensmittel einbezogen.
Da werden in Labors Soundeffekte für Chips und Knackgeräusche für Schokolade definiert, da wird mit der perfekten Farbgebung eine Qualität suggeriert, die das Produkt nicht unbedingt hat, und zum Schluss noch das Maximum an Konsistenzen in ein Produkt gepackt, da erst durch das richtige Mundgefühl ein Produkt perfekt wird.
Und warum das alles? Die Menschen gieren nach Abwechslung. 10.000 neue Lebensmittel kommen in Europa Jahr für Jahr auf den Markt, aber nur 1 von 20 hält sich länger als 2 Jahre. Kein Wunder also, dass die Nahrungsmittelindustrie schon im Vorfeld versucht, alle Parameter optimal zu gestalten. Dass ein solcher „Wahnsinn“ vom Mittelstand nicht betrieben werden kann, dürfte nach dem Anschauen des Film auch klar sein. 6 Monate dauert es um einen neuen Geschmack zu entwickeln, 2 Jahre braucht es für eine neue Form.
Nebenbei lernt man in dem Film noch allerlei philosophisches und geschichtliches rund um Mahlzeiten und Nahrungsaufnahme, wird mit Zahlen gefüttert und erfährt zum Schluss das Geheimnis eines erfolgreichen Nahrungsmittel, das nämlich der Mythos rund um unser Essen viel wichtiger ist als die reine Vernunft.
Wir wollen nämlich mit dem Essen auch unser Bedürfnis nach Mythen stillen. Den Mythos
- von Gesundheit
- von Schönheit
- von Natur
- dass ich dem Erzeuger faire Preise bezahle
- dass ich zur Nachhaltigkeit beitrage und etliches mehr
Bei mir bleibt nach all den Fakten und Mythen, dem Schlüsselloch gucken wie die Großen es machen, leider ein kleiner fader Beigeschmack. Schade, dass für einfache, regional erzeugte Lebensmittel, die in mittelständischen Familienbetrieben ohne riesige Labore und Forschungsgelder entwickelt und produziert werden, leider kein Geld mehr ausgegeben wird. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden….
Jetzt bin ich erst mal sehr gespannt, was ihr aus dem Film so alles mitnehmt.
Vielen Dank an Markus Trapp in dessen Blog: Text & Blog ich diesen sehenswerten Beitrag entdeckt habe.
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