Am Samstag führte uns unser Betriebsausflug per Schiff von Trittenheim zum Kloster Machern. Die Klosteranlage hat eine äußerst wechselvolle Geschichte hinter sich. Teile der Gebäude wurden abgerissen, andere als Viehställe und Strohlager umgewidmet, eine ganze Fensterfront zugemauert um Fenstersteuer zu sparen. Heute kann man eine liebveoll restaurierte Anlage besichtigen, bei der kompetente Führer mit Herzblut „Ihr“ Kloster und seine Anlagen und Sammlungen vorstellen. Herzlichen Dank an Frau Fischer (und die anderen 3 Führer) die uns begeistert duch das Spielzeug- und das Inkonenmuseum geführt hat und die mir den folgenden Text über das Kloster zur Verfügung gestellt hat:
Bereits vor der Gründung als Zisterzienserinnenklosters wurde auf dem heutigen Gelände bereits Weinbau betrieben (z.B. „Alt Machern). Die eigentliche Gründung vollzog sich im Jahre 1238, in dem es als Frauenkloster in den Ordensverband der Zisterzienser aufgenommen und der Abtei Himmerod unterstellt wurde.
Die eigentlichen Chorfrauen entstammten überwiegend dem höheren und niederen Adel. Die Konversinnen; meist von einfacher Herkunft, hatten eingeschränkte geistliche Auflagen, verrichteten Haus-, Garten- und Feldarbeiten und hielten den unerläßlichen Kontakt zur Außenwelt aufrecht.
Seine Lage im Herzstück der Mittelmosel und die bedeutende Stellung des Zisterzienserordens im europäischen Spitzenweinbau (vor allem Burgund, Rheingau, Mosel) machten Machern mit seinen Besitztümern in Wehlen, Rachtig und Zeltingen zu einem einflussreichen weinbaulichen Zentrum.
Wenngleich die Zisterzienserinnen des Klosters Machern nicht selbst auf Reisen gingen, so war das Kloster doch Treffpunkt zu vielen Anlässen. Da das Kloster von jeher eine „Herberge für Reisende und Pilger“ anbot, kann man es fast als eines der ersten Hotels an der Mosel bezeichnen.
Kloster Machern hatte Marktrechte und Gerichtsbarkeit. Man traf sich hier 4 x im Jahr zu den Jahrmärkten sowie zur Messe am Corneliustag. Rachtig, bzw. Machern war der Moselhafen der Eifel; der Hafen von Wittlich; hier wurden insbesondere die Eisenprodukte der Eichelhütte im Salmtal verladen; hier setzten die Gerber aus Malmedy mit ihren Karren über die Rachtiger Fähre zum Ledermarkt, von wo sie mit dem berühmten Rachtiger Rotwein auf der „Weinstraße“ über Wittlich, Prüm, Malmedy zurückfuhren und den Wein nach Flandern und Brabant lieferten.
Anfang des 18. Jahrhunderts bekam das Kloster seine heutige, barocke Formgebung, die ihren Höhepunkt in der bedeutenden Ausgestaltung der Klosterkirche (heute Barocksaal und Kapelle) fand. Im Jahre 2000 wurde das Kloster vom Trierer Bürgerverein gekauft, für die derzeitige Nutzung renoviert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Es beherbergt heute zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, Gastronomie, eine Klosterbrauerei und das Historische Spielzeug-, Puppen- und Ikonenmuseum. Ebenso wurden diverse Wanderwege ausgebaut: somit kann man fast „sternförmig“ ab Kloster Machern auf Wanderschaft gehen: z.B. dem Ürziger Gewürzgarten, dem Zeltinger Sortengarten und dem Wehlener Obstsortenweg.
Text: „Hofgut „Stift Kloster Machern“ AG“
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