Ganz früher, im letzten Jahrtausend – als ich noch ein Kind war, gab es zu ganz besonderen Anlässen kritzegrüne und knallrote Limonade. Natürlich in Flaschen mit Bügelverschluss (alleine daran könnt ihr schon sehen wie alt ich bin). Die grüne Limonade hat so herrlich nach Waldmeister geschmeckt (und hat wahrscheinlich außer Aroma- und Farbstoffen nie ein Blättchen Waldmeister gesehen). Später gab es dann die Maibowle. Auch hier habe ich diesen unvergleichlichen Geschmack geliebt. Und irgendwann geriet er bei mir in Vergessenheit. Bis ich ihn dann im Garten meiner Mama wiederentdeckt habe. Dort wuchsen die kleinen unscheinbaren Blättchen und warteten quasi darauf verarbeitet zu werden.
Als allererstes habe ich Sirup und Gelee daraus gemacht. Das Gelee gab es aufs Brot und mit dem Sirup habe ich Cupcakes verfeinert. Das Rezept für die Cupcakes gibt es später, erst müsst ihr ja mal den Sirup herstellen.
Zutaten
Waldmeistersirup
- 25 - 30 g Waldmeisterkraut
- 200 g Zucker
- 500 g Wasser
- 1 Zitrone
Anleitung
- Bevor ihr aus dem Kraut Sirup machen könnt, müsst ihr erst einmal die Blätter 24 Stunden trocknen lassen oder über Nacht in den Gefrierschrank packen. Denn erst dadurch entfaltet die Pflanze ihr Aroma.
- Aber bitte nicht büschelweise, sondern schön Stengel für Stengel nebeneinander auf Backpapier auslegen.
- Am nächsten Tag löst ihr den Zucker im Wasser auf und lasst das Ganze für 10 Minuten kochen.
- Die Zitrone wird in Scheiben geschnitten und mit den getrockneten Waldmeisterblätter zum Zuckerwasser gegeben.
- Das Ganze muss jetzt 24 Stunden ziehen und kann dann in ausgekochte Flaschen abgefüllt werden.
Und ihr? Habt ihr auch Erinnerungen an Waldmeister? Oder mögt ihr Waldmeister gar nicht? Erzählt mir doch eure Geschichte dazu in den Kommentaren.
Herzliche Grüße
Andrea
Also der Sirup war lecker. Betonung liegt auf war. Beim nächsten Mal werde ich aber 30 Gramm Waldmeister holen. Ich liebe diesen Geschmack. Irritiert war ich vom natürlichen Farbton, gewohnt bin ich ja diese giftgrüne Lebensmittelfarbe??
Muss jetzt noch ein gutes Plätzchen für meinen Waldmeister im Garten finden.
Oh das freut mich.
Und ja, beim Farbton muss man nachhelfen wenn es dem Ton: Waldmeister Ehre machen wil 🙂
Mit meinen Schwestern bin ich im Mai oft in den Wald gegangen. Wir haben Waldmeister und Maiglöckchen geflückt. Manchmal hatten wir so viel, dass wir un die Gaststätten im Ort gingen um für 50 Pfennig ein Sträußchen zu verkaufen.
Aber auch unsere Mutter freute sich über die Blumen und Vater nahm den Waldmeister gerne zum Anlass eine Maibowle anzusetzen.