Das Rezept für Syllabub ist schon sehr sehr alt, von 1690 um genau zu sein. Faszinierend, oder? Da stelle ich mir direkt die Frage ob Mrs. Patmore, die Köchin von Downton Abbey, dies für ihre Herrschaft wohl auch das ein oder andere Mal zubereitet hat. Ich würde jede Wette eingehen, dass es so war.
Wie ich es gefunden habe? Könnt ihr euch noch an das Rhabarber Trifle von neulich erinnern? Auf der Suche nach den Original Zutaten für ein Trifle (das ich dann total auf den Kopf gestellt habe) bin ich über eine Zutat gestolpert, von der ich noch nie gehört hatte: Syllabub. Beim Aussprechen habe ich mir erst mal die Zunge verknotet. Aber es hört sich so lustig an und wie so oft, wenn etwas einen lustigen und ausgefallenen Namen hat, muss ich es genau deswegen ausprobieren.
Auf der Suche nach einem gescheiten Rezept für Syllabub bin ich dann nicht etwa in diesem Internetz fündig geworden, sondern ganz analog in einem englischen Backbuch: Great British Bakes – Forgotten treasures for modern bakers von Mary-Anne Boermans. Und dieses Backbuch ist wirklich ein Schatz, wenn man wie ich immer auf der Suche nach nicht alltäglichen Inspirationen ist.
Ich habe es übrigens in einer ganz gewöhnlichen Küche zubereitet, aber ich muss zugeben, mit diesem Dessert fühlte ich mich in den Salon von Downton Abbey versetzt. Und wenn ihr dieses Gefühl auch mal für den Preis eines selbst-zubereiteten Desserts haben möchtet, dann kann ich euch dieses wirklich ausgezeichnete Dessert ans Herz legen.
Zutaten
- 100 g süßer Dessertwein
- 30 g Madeira oder Portwein
- 1 Zitrone: Saft + Zeste
- 1 Zweig Rosmarin
- 70 g Zucker
- 1 TL Muskatnuss
- 500 ml Sahne mit mind. 32% Fett
- 1 Päckchen Sahnesteif oder einen anderen Sahnestabilisator
nach Belieben
- frische Früchte
- Haselnusskronkant
- Löffelbiskuits oder Kekse
Anleitung
- Am Vortag:
- Zieht mit einem Zestenreißer von einer ganzen Zitrone die gelbe Schale ab. (Solltet ihr keinen Zestenreißer haben könnte ihr auch mit einem sehr scharfen Messer die oberste, gelbe Schicht der Zitrone in dünnen Streifen abschälen).
- Knackt die Nadeln des Rosmarinzweigs etwas auf, indem ihr mit einem Rollholz kräftig darüberwalkt.
- Füllt den Dessertwein, den Madeira oder Portwein, den Zitronensaft und die Zitronenzeste und den Rosmarinzweig in ein verschließbares Gefäß.
- Löst den Zucker in der Weinmischung auf.
- Damit sich die Zutaten so richtig gut entwickeln können sollte das Ganze mindestens über Nacht ziehen lassen. Muss nicht im Kühlschrank stehen.
- Zubereitung:
- Gießt die Weinmischung durch ein feines Sieb.
- Fügt der Flüssigkeit 1 Tl (am besten frisch) geriebene Muskatnuss bei.
- Schlagt die Sahne sehr sehr steif. Stellt ein Drittel beiseite.
- Gebt nun Schluckweise die Flüssigkeit zu, bitte nicht alles auf einmal, es muss nicht die ganze Flüssigkeit dazu.
- Je nachdem wie fest ihr den Dessertschaum möchtet gebt ihr mehr oder weniger Flüssigkeit zu.
- Den Schaum bzw. die Creme füllt ihr nun in 6 große Rotwein- oder andere schöne Gläser und gebt eine gute Portion der restlichen Sahne obendrauf.
- Ich habe für meine Version Himbeeren ins Glas gegeben und mit Löffelbiskuits bedeckt, die Creme darauf gegeben und mit Haselnusskrokant bestreut.
Wie hat euch dieses old-english-dessert gefallen? Erzählt es mir doch bitte in den Kommentaren.
Best wishes
Andrea
Das ist das erste richtige Rezept, das ich finde. Alle anderen im Internet entsprechen nicht dem Original. So hat meine Oma immer der Nachtisch an Weihnachten gemacht.
Klappt hervorragend und ist einfach vorzubereiten. Darüber hinaus schmeckt es mega lecker.
1000 Dank, das du dieses Rezept mit uns geteilt hast
Sieht schon sehr lecker aus ♥️. Ich muss mir ein paar Zutaten besorgen und werde es nachmachen.