Schiacciata all’uva. Habt ihr schon mal davon gehört? Falls ja, dann seid ihr entweder selbst Winzer oder mit einem Winzer befreundet oder Hardcore-Italien-Fans. Denn einfach nur so stolpert man eher nicht über dieses Rezept, das einst als Armeleute-Essen kreiert wurde, um Reste zu verwerten.
Mehl, Hefe, Wasser, Olivenöl, ein bisschen Zucker, ein paar Kräuter und eine Handvoll dunkle Trauben, nicht gut genug, um zur Weinherstellung zu dienen, aber mit Sicherheit viel zu schade zum Wegwerfen.
Das Rezept ist typisch für die Toskana und die „richtigen“ Trauben dafür sind die Canaiola-Trauben. Klein und dunkel und süß sollen sie sein und auf keinen Fall darf man die Kerne entfernen, denn es soll ja ein typisches Gericht sein.
Entdeckt habe ich dieses Rezept, als ich auf der Suche nach einem „würdigen“ Beitrag für die Blogparade: Bella Italia von Astrid und Silvia vom Blog Leckere Kekse war. In dieser Blogparade sind bisher schon so viele tolle Artikel erschienen, ihr müsst unbedingt mal vorbeischauen.
Und hier kommt es nun, ein von mir aus verschiedenen Versionen zu meiner eigenen Version zusammenkomponiertes Trauben-Focaccia oder wie es richtig heißen muss: Schiacciata all’uva (und nein, ich habe keinen blassen Schimmer, wie man das ausspricht).
Zutaten
Für den Teig:
- 500 g Mehl Type 550 oder 00
- 400 g handwarmes Wasser
- 21 g Hefe
- 1 EL Olivenöl + etwas zum Auspinseln der Auflaufform
- 1,5 TL Salz
- 1,5 TL Zucker
Für die Füllung:
- 500 g dunkle, sehr süße Trauben
- 80 g Zucker
- ca. 50 ml Olivenöl
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 TL Anis
Utensilien
- Auflaufform ca. 20 x 25 cm
- Rollholz
Anleitung
Der Teig:
- Die Hefe in 200 ml Wasser auflösen (perfekte Temperatur 30 - 35 Grad), den Zucker und 4 EL Mehl dazu tun. 15 Minuten stehen lassen. Wenn das Gemisch fertig ist, wirft es Blasen.
- Das Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Vertiefung in die Mitte drücken. In diese Mulde das Hefegemisch geben, das restliche Wasser dazu und verkneten. Wenn sich alles verbunden hat, 1 EL Olivenöl dazu geben.
- In der Küchenmaschine mind. 5 Minuten kneten lassen.
- Den Teig mind. 60 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen oder über Nacht im Kühlschrank. In beiden Fällen sollte sich der Teig verdoppelt haben.
- Den Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Der Teig ist sehr weich; ihr werdet sehr viel Mehl unter dem Teig brauchen und bevor ihr ihn knetet, auch Mehl auf den Teig geben.
- Knetet den Teig nun gut durch und teilt ihn in zwei Teile, ein Teil ein bisschen größer als der zweite.
- Fettet eine Auflaufform mit Olivenöl ein.
- Rollt den erstenTeig so, dass er den Boden der Aufflaufform bedecken kann. Auf den Teig gebt ihr nun 2/3 der Trauben und drückt sie ein wenig in den Teig ein.
- Darüber träufelt ihr Olivenöl und besprenkelt das Ganze mit Zucker.
- Mörsert die Rosmarinnadeln und den Anis und gebt die Hälfe über die Trauben.
- Nun rollt ihr den zweiten Teil des Teiges aus und legt ihn über den ersten.
- Damit sich die Teige verbinden, schlagt ihr den oberen wie ein Bettlaken unter den unteren und zwickt die Teige zusammen.
- Nun noch den oberen Teil mit Trauben bestreuen, auch diese wieder eindrücken und mit Olivenöl, Zucker und Kräutern bestreuen.
- Nun geht es für 25 - 35 Minuten in den Ofen. Bitte beobachtet euren Teig. Wenn er goldbraun ist und bei der Stäbchenprobe nichts mehr hängenbleibt, nehmt das Focaccia bitte aus dem Ofen. Lasst es vor dem Essen vollständig auskühlen.
Die Trauben waren natürlich keine original Trauben aus der Toskana, aber aus dem Garten meiner Freundin Heike von Heikes Zuckerwerkstatt, die mich zufällig am Abend vor dem Backen fragte, ob ich ihr einen Tipp geben könne, was sie mit den dunklen Weintrauben in ihrem Garten machen soll 🙂
Zufälle gibt’s 🙂
Und nun kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen, dieses Focaccia einmal auszuprobieren.
Backschwesterliche Grüße
Andrea
skjattscháta all uwa spricht man das aus 🙂
Ah ja. Schönen Dank 🙂
Hallo Andrea,
das hört sich sehr lecker an.
Schön, dass ich auf diese Art deinen Blog entdeckt habe.
Da gehe ich gleich mal auf Entdeckungstour.
Liebe Grüße von Heike
Hallo Andrea,
Das ist ein sehr interessantes Rezept. Aussprechen kann ich es auch nicht, doch es bringt mir den Sommerurlaub zurück!
Vielen Dank für deine Teilnahme an unserer Italientour.
Liebe Grüße
Silvia