Es war einmal ein Kriegsgemüse. Die Menschen waren froh, dass sie es hatten. Gedieh es doch auf kargen Böden und stellte auch sonst keine großen Ansprüche. Sein Fleisch war gesund und machte satt, sowohl den Bauern und seine Frau, als auch das Vieh. Als nach den Kriegs- und Nachkriegsjahren die Läden wieder wohl gefüllt waren und nach und nach immer exotischere Speisen auf den Tisch kamen, da kam der bescheidene und anspruchslose Kürbis aus der Mode. Wer wollte sich auch schon gerne durch seinen Geschmack an die bittere Not der Hungerjahre erinnern lassen.
Und so fristete er jahrzehntelang ein Schattendasein. Bis, ja bis es auf einmal im Herbst an immer mehr Stellen im Land wieder orange leuchtete. Und dieses Leuchten nahm von Jahr zu Jahr zu. Auf einmal gab es wieder Kürbisse in Hülle und Fülle, in vielen Farben und von winzig klein bis monströs groß.
OK, ich kann es auch etwas nüchterner zitieren:
Das BZfE teilt in seinem Newsletter mit:
Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Erntemenge von Speisekürbissen in Deutschland auf mehr als 86.000 Tonnen verdoppelt. Was früher als „Kriegsgemüse“ galt, findet heute wieder großen Anklang – ob als Suppe oder aus dem Ofen.
Auf 3.991 Hektar bauten im Jahr 2016 rund 2.100 landwirtschaftliche Betriebe Kürbisse an, erklärt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL). Die Erntemenge betrug mit 86.664 Tonnen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als das Doppelte wie noch 2006 (41.068 Tonnen).
Wirklich, eine ganz schöne Karriere für das einstige Kriegsgemüse.
Diesem Trend will ich mich auch gar nicht entziehen. Vor allem weil der Kürbis so schön kalorienarm ist. 36 Kcal auf 100g. Das ist doch ein Wort. Aber weil es ja noch viiiiiel besser schmeckt, wenn man ein bisschen Fett und Mehl und Ei dazupackt, was die Kalorienmenge ganz unwesentlich nach oben schraubt, verrate ich euch hier eines meiner Lieblingsrezepte mit Kürbis:
Kürbiswaffeln
Zutaten
- 75 g Butter
- 250 g Kürbismus aus gebackenem Hokkaido oder Butternut Kürbis
- 115 g brauner Zucker
- 50 g weißer Zucker
- 3 TL Pumpkin Spice
- 1 Prise Salz
- 1 EL Backpulver
- 1/2 TL Natron
- 230 g Mehl 405
- 230 g Milch
- 150 g saure Sahne
- 3 Eier Größe M
- 1 TL Vanilleextrakt oder Vanillesirup
Anleitung
- Als allererstes schmelzt ihr die Butter und stellt sie zum Abkühlen beiseite.
- Je nachdem wie lange euer Waffeleisen zum Vorheizen braucht, schaltet ihr es jetzt oder etwas später ein.
- In das Kürbismus rührt ihr das Pumpkin Spice, den Zucker und das Salz ein.
- Vermischt das Backpulver und das Natron gut mit dem Mehl und verrührt es in einer Küchemaschine (oder Mixer) mit dem Kürbismus.
- Nun verrührt ihr mit einem Mixer die Milch mit den Eiern, der sauren Sahne und dem Vanilleextrakt.
- Diese flüssige Mischung gebt ihr nun zu der eher zähen Kürbismasse und rührt solange bis es sich verbunden hat. Ganz am Schluss wird die Butter untergezogen.
- Für diese Art der Waffeln eignet sich ein Waffeleisen für dicke belgische Waffeln am Besten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben die Menschen den Kürbis bis in alle Ewigkeit.
Ich hoffe, euch hat meine kleine Geschichte und vor allem das Rezept gefallen.
Backschwesterliche Grüße
Andrea
Nachdem ich das Pumpkin-Spice in der Fruchteria in Saarbrücken gekauft habe, konnte ich mit dem Backen loslegen. Das Rezept ist gut beschrieben. Die Waffeln schmecken sehr gut.
Schön, dass die Waffeln so gut schmecken 🙂
Haben Sie denn schon das neue Rezept für Pumpkin Rolls mit Cream Cheese Frosting im Blog entdeckt? Da wird auch Pumpkin Spice eingesetzt.