Jetzt beginnt die Hoch-Zeit  des Heiratens und viele, viele Paare machen sich ganz viel Gedanken, um den schönsten Tag in ihrem Leben bis ins kleinste Detail hinein zu planen. Folgende Geschichte ist einer Kollegin von uns leider passiert. Im Nachhinein lässt sie uns alle daran teilhaben, denn sie hatte genügend Zeit, um über dieses Ereignis hinweg zu kommen und jetzt lacht sie darüber, aber an diesem Tag war ihr nicht zum Lachen zumute.

 

Dies ist Sabines Geschichte:

Da unsere Hochzeit bis ins kleinste Detail geplant war, durfte auch die Hochzeitstorte bei der Planung nicht fehlen. Dreistöckig sollte sie sein und farblich passend zur Tischdeko und keine kitschigen roten Marzipanrosen, sondern cremefarbene Marzipan-Callas (nicht weniger kitschig, aber zu dem Zeitpunkt fand ich die Idee toll) sollten die Torte schmücken.

Gesagt, getan. Ein Bäcker war schnell gefunden. Und spätestens, als ich ihm meine Vorstellung geschildert hatte und er nicht wusste, was Callas sind, hätte ich stutzig werden können. Vielleicht hätte es mich auch wundern sollen, dass er sich keine Notizen machte, obwohl die Hochzeit erst in sechs Monaten stattfinden sollte… Na ja!

Nachdem ich ihm ein paar Tage später noch eine Plastik-Calla vorbeigebracht hatte, und
er mir was von hellblauen Marzipangirlanden erzählte, die sich an der Torte nach unten schlängeln sollten, war ich einigermaßen beruhigt. Hellblau passte zur Tischdeko und den Menükarten, und überhaupt war hellblau meine Farbe!! Alles Bestens soweit!

Also machte ich mir dann auch weiter keine Gedanken über den Kuchen. Und am Tag der Hochzeit war ich mit 1000 Dingen beschäftigt, so dass ein Freund von uns die Torte abholte und direkt ins Restaurant brachte. Seinen Kommentar, dass er schon schönere Torten gesehen hätte, hab ich zu diesem Zeitpunkt nicht mitbekommen. Was wohl auch ganz gut so war.

Als wir nach der Trauung endlich im Restaurant ankamen, sah ich die Torte zum ersten Mal. An dieser Stelle muss ich mich mal selber loben. Ich bin nicht in Tränen ausgebrochen. Aber ich war kurz davor…die Torte war dreistöckig. So weit so gut. Allerdings waren die hellblauen Marzipangirlanden irgendwie grün. Auch die Callas waren etwas platt und hatten einen leichten Grünstich. Die Torte war an den Seiten mit hellen Brocken verziert, was nach Angaben des Bäckers eigentlich Baiser sein sollte. Dass das Ganze wie schon mal gegessen ausgesehen hat, war dann wohl nicht so geplant. Das super süße Hochzeitspaar, das oben auf der Torte thronte, stand auf drei Prinzenrollen(!) Was das sollte, konnte mir keiner sagen. Nachdem mir aber jeder versichert hatte, dass die Torte gar nicht so schlimm aussehen würde, beruhigte ich mich dann doch wieder. Ich brachte es sogar fertig, das Ding mit einem Messer zu zerlegen. Essen konnte ich nix davon. Angeblich war sie geschmacklich ganz okay.

Aber was bringt das, wenn die Torte nicht so aussieht, wie man sich das vorgestellt hat. Anscheinend sah das Porzellan-Hochzeitspaar die Sache ähnlich. In einem unbeaufsichtigten Moment stürzten die beiden sich von ihrem Prinzenrollenthron in die Tiefe. Der Bräutigam hat diesen Freiflug leider nicht überlebt…

Vielen Dank an Sabine und Jürgen Eckert