Gastbeitrag von Tim Rozenski:
Normalerweise schreibe ich bei GamezGeneration über Videospiele, in meinem eigenen Blog über Filme und Politik oder bei Twitter TimRozenski über all diese Sachen. Heute jedoch bin ich Backbruder und verfasse einen kleinen Gastbeitrag über leckeres Naschwerk.
Letztes Jahr bin ich gefragt worden, ob ich für ein Sommerfest einen Kuchen beisteuern könne. Kurz zuvor hatten mein Bruder und seine Freundin jedoch sehr leckere Cupcakes gebacken, weshalb ich mich dann ebenfalls mal an solchen probieren wollte und mir Rezepte herausgesucht habe.
Ich bin nicht der beste Bäcker, aber ich mag insbesondere Muffins sehr gerne und bin auch bei Kuchen sowie Plätzchen gar nicht mal so schlecht. Ich hab mich also auf die Suche nach Rezepten begeben und bin fündig geworden: Zitronen-Cupcakes mit Waldmeister-Frischkäse-Creme. Das klang genau nach meiner Kragenweite. Ein wenig „abgedrehter“, aber dann doch nicht zu abstrus (man muss ja bei Rezepten aus dem Internet eben doch ein wenig vorsichtig sein, längst nicht alles ist so lecker, wie es im Text klingt).
Hier jetzt erst einmal das Rezept:
Zutaten:
2 Eier
150 g Zucker
120 g weiche Butter
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 TL abgeriebene Zitronenschale (oder Citroback, ist noch intensiver)
175 g Mehl
120 ml Milch
80 g Butter, weiche
300 g Doppelrahmfrischkäse
40 g Puderzucker
5 EL Waldmeistersirup
12 grüne Fruchtgummiteile
Zubereitung:
Für den Teig Eier und Zucker schaumig schlagen. Die Butter dazugeben und gut vermischen. Backpulver, Salz, Zitronenschale und Mehl kurz unterrühren und langsam die Milch hinzufügen. Den Teig in die mit Papierbackförmchen ausgelegte Muffinform füllen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 30 Minuten backen.
Für die Creme die Butter schaumig rühren. Frischkäse und Puderzucker dazugeben und gut vermischen. Den Sirup unter die Frischkäse-Creme mischen. Die Creme mit einem Spachtel auf den ausgekühlten Cupcakes verteilen. Mit einem Fruchtgummiteil dekorieren.
Das erwies sich als relativ einfach, der Teig ist absolut gar kein Problem und auch meine allererste Creme war schnell zubereitet. Allerdings hab ich schon vor ein paar Jahren das Geld für eine gute Spritztülle investiert und die Creme damit aufgetragen, was meiner Meinung nach sehr viel schöner aussieht als sie einfach nur draufzulöffeln. Wenn ihr die Möglichkeit habt, würde ich deshalb unbedingt empfehlen, zum Spritzbeutel zu greifen.
Ich denke, wenn man sich an das Rezept hält, sollten auch Einsteiger hier keine großen Schwierigkeiten haben. Da die Anleitung jedoch auch sehr grundlegend ist, erlaubt sie viele Variationsmöglichkeiten.
Ich habe die Cupcakes inzwischen bereits in vier Farben beziehungsweise Geschmacksrichtungen gebacken. Natürlich in grün/Waldmeister, das ist ja immerhin der Grund, weshalb die Törtchen überhaupt erst meine Aufmerksamkeit erregt haben. Dann dachte ich mir, dass ich ja auch mal eine rote Variante ausprobieren könnte. Dabei habe ich dann Grenadine-Sirup statt des Waldmeisters genommen und Schaumerdbeeren draufgesetzt. Grün, rot und gelb habe ich dann auch mit Zuckerstreuseln bestreut.
Oh, habe ich da gerade etwa gespoilert? Ja, ich habe auch eine gelbe Variante mit Zitronensirup sowie zwei Teelöffeln voll frischem Zitronensaft in der Creme gemacht – gerechnet auf die doppelte Menge, ich backe immer gleich zwei Chargen, es soll sich ja schließlich auch lohnen. Bei der gelben Variante kamen dann saure Lachgummis drauf, neben den Zuckerstreuseln habe ich auch ein paar Raspeln der Zitronenschale über die Creme gestreut.
Und nachdem ich bei den roten Törtchen schon ein paar Schokostreusel in den Teig gegeben hatte, habe ich dann bei der blauen Variante Kokosraspeln (ca. 50 Gramm, erneut doppelte Menge) hinzugefügt. Für die blaue Creme habe ich Blue Curacao genommen und dann noch ein bisschen mit Lebensmittelfarbe nachgeholfen. Bei Grenadine und Zitrone war ich mit der Farbe zufrieden, bei Waldmeister fiel sie ebenfalls sehr blass aus. Wer eine möglichst farbintensive Creme haben will, dem empfehle ich deshalb die Benutzung von Lebensmittelfarbe, der Sirup alleine reicht dafür nicht.
Die angegebene Backzeit von 30 Minuten ist gegebenenfalls etwas hoch gegriffen, bei der Kokosvariante haben 25 Minuten auch gereicht. Das dürfte vermutlich auch von Backofen zu Backofen ein wenig variieren. Eventuell erst einmal 20 Minuten anpeilen und dann schauen, wie weit die Muffins sind.
Die Gummibonbons sind erfahrungsgemäß wohl doch eher etwas für den Kindergeburtstag, denn die meisten Erwachsenen, die meine Cupcakes gegessen haben, verzichteten lieber darauf – die Cheeseburger-Gurke der Back-Welt (welche ich übrigens gerne esse). Aber man kann ja stattdessen beispielsweise auch Früchte nehmen. Zur roten Variante passen Beeren sehr gut, bei der gelben Variante könnte ich mir kleine Mandarinenstücke aus der Dose recht gut vorstellen. Bei den blauen Törtchen habe ich kandierte Kokos- oder Ananasstücke draufgesetzt und dann auch Kokosraspeln statt den Zuckerstreuseln genommen.
Bei der Creme unbedingt darauf achten, dass ihr wirklich Doppelrahmfrischkäse nehmt. Ich habe beim Zutatenkauf einmal aus Versehen eine Light-Variante gegriffen und die Creme wurde dadurch nicht fest genug. OK, kein echter Beinbruch, aber ich hätte mir eine etwas festere Konsistenz dann eben doch gewünscht. Wenn ihr auf Kalorien verzichten wollt – sofern das bei Cupcakes überhaupt möglich ist – dann nehmt statt der Butter lieber Margarine, ich persönlich mache das eigentlich bei allen Backwaren so.
Dann stellen wir uns mal die Geschmacksfrage: Ich persönlich fand bisher die Zitronen- und Grenadine-Variante am Besten, aber auch die originale wusste zu überzeugen, zumal Waldmeister jetzt doch nicht gerade die alltäglichste Geschmacksrichtung beim Backen ist. Blue Curacao war einen Versuch wert, konnte mich dann letztendlich aber nicht so ganz überzeugen. Da ich hier grundsätzlich immer Pfefferminzsirup auf Lager habe, kam mir auch schon der Gedanke, gegebenenfalls eine Pfefferminzvariante auszuprobieren. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das dann tatsächlich auch so schmecken wird, wie ich mir das erhoffe, aber vermutlich muss ich es erst einmal ausprobieren. Und spontan ist mir gerade die Idee gekommen, dass man statt Sirup bestimmt auch pürierte Früchte nehmen könnte.
Ein simples Rezept, das gerade wegen seiner Einfachheit zur Experimentierfreude einlädt, selbst wenn das Ergebnis dann nicht immer ganz so superlecker ist. Aber das sind Lerneffekte, die einem keiner mehr wegnimmt. Vielleicht hab ich euch mit diesem Text ja auf ein paar Ideen gebracht, die womöglich schon bald in euren Backöfen landen.
Das Originalrezept gibt’s hier: click
Die Backschwestern bedanken sich sehr herzlich bei unserem frisch gebackenen Backbruder Tim. Richtig toll, wie viele Variationen er aus einem Grundrezept herausgeholt hat.
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