In Backblogs nach Rezepten stöbern – herrlich. Die herrlichsten Kuchen kann frau (mann auch) da finden, und wenn das Ganze dann noch in eine persönliche Geschichte gebetet ist, um so schöner.
So ein Rezept habe ich kürzlich gefunden. Bei Paules Ki(t)chen. Paule lebt mit Mann und Kind in Luxemburg und schreibt einen sehr schönen Backblog, den ihr unbedingt besuchen solltet.
Ein Rezept hat mich dort ganz besonders neugierig gemacht. Ein traditionelles Resteverwertungsrezept ihrer Oma. Die hat Hefeteigreste, die übrig blieben, zu einem so genannten Schuedi verarbeitet. Was ein Schuedi ist? Das lassen wir Paule erzählen:
Als Schuedi bezeichnet man in Luxemburg einen Butter-Zuckerkuchen. Es ist im Prinzip ein herkömmlicher Hefekuchen, in den man Vertiefungen drückt, diese mit reichlich Butterflocken füllt und anschliessend – aus den Augen, aus dem Sinn – alles mit einer dicken Schicht Zucker bedeckt. Traditionell wurde der Schuedi aus Teigresten gemacht, da es zu schade war, diese wegzuwerfen.
Und dieses Rezept hat solche Wellen geschlagen, dass ganz viele ihrer Leserinnen und Leser eigene Schuedis kreiert haben. Auch Paule hat etliche Variationen entworfen u. a. zwei vegane: Schuedi mit Brombeeren und Zwetschgen Schuedi mit Mohnstreuseln.
Mich hat die Variation mit Mirabellen und Mohn zum Nachbacken verführt und mit Paules Erlaubnis gebe ich das Rezept hier wieder:
Zutaten
- Für den Hefeteig:
- 350 g Mehl
- 160 g Milch
- 20 g Hefe
- 50 g Butter
- 30 g braunen Zucker
- 1 Ei
- 1 TL Salz
- Für den Belag:
- 400 g Mirabellen
- 15 g Mohn
- 80 g sehr weiche Butter
- 2 EL brauner Zucker
- Abrieb von einer Zitrone (bloß nicht weglassen 🙂 )
- wenn ihr wollt Puderzucker (den hab ich weglassen)
- eine rechteckige Backform, meine ist 25 x 37 cm groß
Anleitung
- Nehmt von der Milch 3 EL ab und löst die Hefe darin auf. Die restliche Milch erwärmen, Butter und Zucker darin auflösen und dann unbedingt abkühlen lassen. Wenn das Gemisch kühl genug ist (unter 38 Grad bzw. handwarm), das Mehl mit dem Milch-Butter-Zuckergemisch, dem Ei und der aufgelösten Hefe 4 Min. lang auf niedrigster Stufe kneten. Dann das Salz dazugeben und nochmal 4 Min. kneten auf Stufe 2. Bei Paule sind es 8 Minuten, aber ich bin sehr ungeduldig.
- Nicht ungeduldig bin ich dabei, den Hefeteig gehen zu lassen. Der muss nämlich erst mal 40 Min. ruhen. Danach aus der Schüssel nehmen, gut durchkneten und dann aufs Blech legen. Dort darf er dann noch mal 40 Min. Pause machen.
- In der Zwischenzeit den Mohn in einer Pfanne (ohne Fett) rösten und anschließend mit der Butter, dem Zitronenabrieb und dem Zucker verrühren.
- Wenn die 40 Min. um sind, drückt ihr mit dem Daumen Vertiefungen in den Teig, füllt von dem Mohn-Butter-Gemisch hinein und drückt die Mirabelle ebenfalls in die Vertiefung.
- Danach bei 180 Grad Ober- und Unterhitze 20 - 25 Min. in den Ofen.
Anmerkungen
Ausreichend für ein Blech mit dem Massen 40 x 25
Und nun kommt der ultimative Tipp. Probiert diesen Kuchen auf gar keinen Fall alleine. Niemals! Außer ihr seid untergewichtig und müsst zunehmen. Denn wenn man ein Stück probiert hat, dann kann man nicht mehr aufhören, bis man platzt. Ehrlich, ich hab es probiert.
Den Schuedi habe ich jetzt schon 4 mal gebacken. 2 x mit Mirabellen, 2 x mit Zwetschen, und damit schmeckt er ebenso gut.
Und jetzt seid ihr dran. Wenn ihr ihn nachbackt, erzählt uns davon. Und Paule natürlich auch. An sie geht ein ganz großes Dankeschön für das Rezept.
Hallo Andrea.
der Kuchen ist super. Ich habe leider nur eine große runde Form, daher ist der Teig etwas dick geraten, megalecker. Kann ich das Rezept an die Marktfrauen weitergeben?
Ganz liebe Grüße und schönes Wochenende wünscht Dir Eva
Hallo Eva, schön, dass du ihn direkt nachgebacken hast. Da es nicht mein eigenes Rezept ist, verweise die Marktfrauen doch einfach auf unsere Seite. Das habe ich übrigens auch schon getan 🙂 Wir haben uns letzte Woche sehr lange über Marmeladenrezepte ausgetauscht.
Wie, das hört sich lecker an. Den werde ich heute mal probieren ??