„Black Currant Kuchen“. Ich hätte ihn auch „Gâteau au Cassis“ nennen können, das klingt doch beides spannender als „schwarzer Johannisbeerkuchen“, nicht wahr.
Für die englische Bezeichnung habe ich mich entschieden, weil es auch ein englisches Rezept ist. Auf der Suche nach einem schönen Rezept, für meine teuer auf dem Markt erstandenen schwarzen Johannisbeeren (1 kg = 12 Euro), bin ich nicht in meinen deutschen und französischen Backbüchern fündig geworden, sondern in meinen englischen. Kuchen aus schwarzen Johannisbeeren scheint dort viel verbreiteter zu sein als bei uns. Und ich musste mich erst mal entscheiden welchen ich nehme. U.a. hätte noch eine Biskuitrolle mit Lakritz und schwarzen Johannisbeeren zur Wahl gestanden, aber das wäre dann vielleicht doch zu britisch gewesen :-)-
Dieses Rezept stammt aus: Great British Bakes. Wie bei allen Rezepten in diesem Buch erzählt Mary-Anne Boermans eine kleine Geschichte dazu: Üblicherweise wurden die Rezepte nach der Hausherrin benannt, als Beispiel: „Lady Frances Sanderson’s Cake“ Dieses Rezept von 1685 war einfach nur mit Cake überschrieben. Wäre es neueren Datums hätte sie es wohl überblättert schreibt sie, aber da zu dieser Zeit Schreibutensilien rar und teuer waren, wurde sie neugierig. Und so wollte sie herausfinden, ob dieses Rezept es wirklich wert war, aufgeschrieben zu werden. Und 3 x dürft ihr raten, zu welchem Ergebnis sie gekommen ist.
Richtig, sie mochte es und ich mochte es. The Cake ist wirklich ein äußerst schmackhafter Kuchen, der es verdient hat, durch die Jahrhunderte weiterverbreitet zu werden.
Zutaten
Der Kuchen
- 150 ml Milch
- 1 Päckchen frische Hefe
- 2 Eier + 1 Eigelb
- 200 ml Sahne
- 115 g Butter
- 450 g Johannisbeeren
- 1 EL Stärke
- 450 g Mehl Type 405
- 30 g Zucker + 1 Tl
Die Gewürze:
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Muskatblüte
- 1/2 TL Muskat
- 1/2 TL Kardamom
- 1,5 TL Salz
Das Icing
- 1 Eiweiß
- 250 g Puderzucker
- 1/4 Tl Rosenwasser
Anleitung
Kuchen backen:
- Die Johannisbeeren gut waschen und trocknen lassen.
- Butter und Sahne in einem Topf erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Abkühlen lassen.
- Den Ofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Die Milch leicht erwärmen.
- Die Hefe und einen Teelöffel Zucker in der Milch auflösen. Bittet achtet darauf, dass die Milch nur lauwarm ist.
- Das Mehl sieben und die Gewürze dazugeben.
- Ein Ei trennen und das Eigelb mit den zwei ganzen Eiern verquirlen. Eiweiß beiseite stellen, ihr braucht es noch.
- Mehl, Sahne, Butter, Eier und Milch-Hefe-Gemisch zusammenrühren.
- Eine 26er Backform einfetten und mehlen.
- Die Johannisbeeren in einem Esslöffel Stärke wenden und vorsichtig unter den Teig heben.
- Das Ganze in die Backform füllen und 45 Minuten backen lassen.
- 10 Minuten bevor die Backzeit um ist, das Icing vorbereiten.
- Bitte mit der Stäbchenprobe überprüfen ob der Kuchen durch ist.
Das Icing
- Den Puderzucker sieben.
- Das Eiweiß schaumig schlagen und bevor es richtig fest ist, den Puderzucker unterrieseln lassen und das Rosenwasser zugeben.
- Danach die Masse 10 Minuten weiterschlagen lassen (ich hoffe sehr, ihr habt eine Küchenmaschine, wenn nicht 5 Minuten geht auch).
- Die Masse hat jetzt ungefähr die Konsistenz von Creme double.
Verzierung
- Den Kuchen aus dem Ofen nehmen (Ofen anlassen) und aus der Form lösen. Ich habe den unteren Teil der Springform dran gelassen, weil ich mich nicht getraut habe, ihn so heiß zu stürzen.
- Mit einem Pinsel den Kuchen von allen Seiten mit der Eiweißglasur einpinseln. Auch an den Seiten. Da der Kuchen an sich fast keinen Zucker enthält und die schwarzen Johannisbeeren ja auch ein eher säuerliches Aroma haben, ist dieses Icing absolut perfekt. Daher, bitte spart nicht daran.
- Den Kuchen wieder aufs Backblech geben und in den noch heißen Ofen stellen.
- Die Temperatur jetzt ausstellen.
- Jetzt zwischen 5 und 10 Minuten das Icing trocknen lassen. Am Besten ihr bleibt in der Nähe, denn wenn er zu lange drin ist, wird das Icing leicht braun.
- Den Kuchen aus dem Backofen nehmen und abkühlen lassen.
- Bitte nicht in den Kühlschrank stellen. Das nimmt euch das Icing übel.
- Guten Appetit
Probiert ihn aus. Es lohnt sich. Und wenn ihr das ganze Heck-Meck mit frischer Hefe nicht machen wollt, dann nehmt doch unsere Backmischung für Hefeteig. Die ist gelingsicher und schnell.
Herzliche Grüße
Andrea
Hallo Andrea
Ich habe heute den Kuchen mit feinen Cassis aus meinem Garten nachgebacken. Leider ist er sehr kompakt geworden und ich habe mich gefragt, ob er vor dem Backen nicht noch aufgehen sollte. Laut Rezept kommt er direkt in den Ofen. Geschmacklich ist er aber lecker.
Gruss Carina