Würde ich jemals eine Mottoparty schmeißen, dann wäre das Thema ganz sicher: Alice im Wunderland. Die Figur und die Geschichte haben mich schon immer fasziniert. Ganz besonders liebe ich natürlich die Teestunde des verrückten Hutmachers. Und die Teestunde ist immer:
»Es ist nun immer 6 Uhr!«
Dies brachte Alice auf einen klugen Gedanken. »Darum sind wohl so viele Tassen hier herumgestellt?« fragte sie.
»Ja, darum«, sagte der Hutmacher mit einem Seufzer, »es ist immer Teestunde, und wir haben keine Zeit, die Tassen dazwischen aufzuwaschen.«
»Dann rückt ihr wohl herum?« sagte Alice.
»So ist es«, sagte der Hutmacher, »wenn die Tassen genug gebraucht sind.«
Wenn ihr den Film oder das Buch kennt, dann habt ihr ihn sicher vor Augen, diesen überladenen und chaotischen Tisch (bei uns würde man Kaffeetafel sagen und btw. sagt man das heute eigentlich noch?) mit lauter Tassen und Tellern, die nicht zueinander passen, Teekannen mit drei Ausgießern und natürlich jeder Menge Kuchen.
Wobei wir beim Thema wären: chaotischer Tisch, Tassen, die nicht zusammen passen und Kuchen. Oft ist es so, dass ich – wenn ich backe- noch gar nicht weiß, wie ich den Kuchen nachher in Szene setzen werde, oder dass ich kurzerhand alles umwerfe (also im übertragenen Sinne) und doch ein anderes Geschirr oder eine andere Stimmung für das Foto wähle. Und genau so war es hier.
Der Scones-Schneckenkuchen sollte eigentlich nur nett auf einer Etagere präsentiert werden, aber dann kam da noch eine Tasse dazu und dort noch eine Teekanne und auf einmal stand meine wundervolle Teekanne mit der Originalzeichnung von John Tenniel auf dem Tisch. Von da an gab es kein Halten mehr und immer mehr wanderte auf meine kleinen Gartentisch. Ich hoffe, Rezept und Arrangement gefallen euch.
Zutaten
- Die Cassis-Curd könnt ihr schon ein paar Tage vorher zubereiten. Auf alle Fälle muss sie abgekühlt sein, bevor ihr sie aufstreicht. Für dieses Rezept braucht ihr zwar nur die Hälfte der Curd, aber wenn man schon mal anfängt, kann man auch gleich mehr machen. In dieser leckeren Baiser-Roulade könnt ihr dann die andere Hälfte verwenden.
Cassis Curd
- 500 g schwarze Johannisbeeren
- 120 g Zucker
- 2 EL Wasser
- Saft von 1 Zitrone
- 5 Eigelb Größe M
- 150 g Butter
Für die Scones:
- 1 Backmischung für Scones
- 100 g Butter (kalt, aber geschmeidig)
- 1 Ei Größe M
- 200 g Milch + 1 EL Milch zum Bestreichen
Nach dem Backen (optional):
- 30 g Butter flüssig
- 1 EL Zucker
Anleitung
Cassis-Curd
- Die Johannisbeeren mit dem Wasser in einen Topf geben und aufkochen, danach leicht köcheln lassen, bis sie zerfallen.
- Die Früchte in ein Sieb geben und den Saft auffangen.
- Den Fruchtsaft mit dem Zucker, dem Zitronensaft und der Butter in einen Topf geben und zusammen erhitzen auf ca. 90 Grad. Auf dieser Temperatur 10 min köcheln lassen und anschließend die Eigelb zugeben und weitere 5 Minuten erhitzen.
- Das Ganze sollte am Schluß eingedickt sein und eine sämige Konsistenz haben.
- Die Cassis-Curd abkühlen lassen.
Die Scones-Schnecken:
- Die Backmischung in eine Rührschüssel geben, Milch, Butter und Ei hinzufügen.
- Alle Zutaten mit einem elektrischen Handrührgerät (Knethaken) oder mit der Hand zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Den Teig abgedeckt ca.10 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Backofen auf 200 °C Ober-Unterhitze vorheizen.
- Den Teig auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche auf ca. 50 x 25 cm ausrollen.
- Ca. die Hälfte der Cassis-Curd aufstreichen.
- Den unteren Rand 2 cm frei lassen und diesen dünn mit Milch bestreichen.
- Von oben nach unten zusammenrollen und die Rolle in 11 gleich große Stücke teilen.
- Eine 26er-Springform dick einfetten, die Schnecken mit der Schnittseite nach oben gleichmäßig in der Form verteilen.
- Auf der mittleren Schiene des Backofens ca. 35-40 Minuten ausbacken, bis die Scones eine goldene Färbung annehmen.
Der Extratipp:
- Wenn es ganz besonders gut schmecken soll, bestreicht den noch heißen Kuchen in der Backform mit der flüssigen Butter und streut Zucker darauf. Ich schwöre euch, das macht ihn unwiderstehlich.
- Etwas abkühlen lassen und auf ein Kuchengitter setzen.
Und nun seid ihr dran. Liebt ihr Alice auch so sehr wie ich? Und wie gefällt euch das Rezept? Bitte verratet es uns doch in den Kommentaren.
Liebe Grüße
Andrea
Fantastisch. Der Kuchen sieht einfach klasse aus und auch diese wunderbare Deko…wirklich toll! Vielen Dank für das Rezept, wird aufjedenfall bei der nächsten Tea-Time probiert.
Hallo Mina,
eine überbordende Tea-Time-Tafel mit euren Teesorten und unseren Kuchen, das wäre sicher der Hammer 🙂
Viele Grüße
Die Backschwestern
Whow …. Whow …. Und nochmals whow !!! Soooo schön…. Hut ab …. Lach
Das sieht wirklich umwerfend und einladend aus. Fishing for compliments nicht nötig. Haben will 😉
Oh vielen Dank für diesen überaus reizenden Kommentar liebe Namensvetterin. Am liebsten würde ich sie sofort an die Teetafel bitten
Liebe Grüße
Andrea